Orte
Monti und Alpi der Umgebung
Prumè und Nachbarschaft
Prumè - ausgesprochen Primè oder Prümè - ist eine kleine Frühalm (Maiensäss, im Italienischen "monte" oder "maccegn") auf der westlichen Talseite im unteren Teil des Val Cavaglio. Die Hauptalmen von Cavaglio mit ausgedehnten Weiden lagen bei Olzeno und erstreckten sich bis ganz nach hinten ins Tal und hinauf zu den Hängen des Limidario. Die Frühalmen Prumè, Scilino, Gnaga usw. wurden von Cavaglio aus mit Kleinvieh beschickt und dienten der Selbstversorgung und der Kastanienwirtschaft. Großvieh wurde wohl kaum über den schmalen west-lichen Talweg getrieben - die Verbindungen zu den Hochalmen führten über Olzeno oder auf der östlichen Talseite über Scierz und Bigiognio (siehe > Wege im Val Cavaglio). Die westliche Hanglage sorgt in und um Prume für Sonne vom frühen Morgen bis zum Nachmittag. Im ganzen Gebiet ist die Versorgung mit Oberflächenwasser und Quellwasser ungünstig.
Die Karte (anklicken!) ist eine Überlagerung vom örtlichen Katasterblatt mit der Carta Escursionistica / Wanderkarte / Valle Vigezzo, Valle Cannobina... Die eingezeichneten Wege werden in WEGE beschrieben.
Alte Fotos von Cavaglio
Anhand von alten Postkarten und Fotos von Cavaglio und Umgebung gewinnt man eine Vorstellung von der recht intensiven Bewirtschaftung bis zur ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts. Die Talflanken waren bis auf ca. 800m Höhe großflächig mit veredelten Kastanien bepflanzt. Die Frühalmen waren von Weideland umgeben – heute erkennbar an Jungwald, Birken und Farn. Man sieht das auf manchen Postkarten von Cavaglio: der Bergrücken von Napianca war früher waldfrei von unten bis oben. Von den monti der westlichen Talflanke und überhaupt im Cavagliotal gibt es vermutlich überhaupt keine alten Fotos.
Abitare in Montagna
Das von Cirillo Bergamaschi herausgegebene Heimatbuch "Conoscere la Valle Cannobina" enthält einen Artikel über das Leben auf den Almen, insbesondere über die Organisation des Almsommers mit seiner anspruchsvollen Logistik und den zahlreichen, oft sehr mühevollen Arbeiten. Es enthält viele (wahrscheinlich noch vom Autor selbst gesammelte) Überlieferungen über die örtlichen Verhältnisse und Gebräuche und gibt dadurch ein lebendiges Bild vom Almsommer im Valle Cannobina.